Entstehung der Landschaft

Was heute als blühende Heidelandschaft erlebt werden kann, war über Jahrzehnte hinweg ein Ort intensiver Nutzung und Veränderung.

Bereits um das Jahr 1900 wurde der Wald in diesem Gebiet stark gerodet. Grund dafür war der steigende Bedarf an Brenn- und Bauholz, welcher durch das Wachstum der Bevölkerung und die zunehmende Industrialisierung verstärkt wurde. Die so entstandenen offenen Flächen wurden ab dem Jahr 1912 als militärischer Exerzierplatz genutzt – zunächst vom deutschen Heer, später von der Wehrmacht.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Areal als Truppenübungsplatz und wurde intensiv für Manöver und Geländefahrten genutzt. Nach Kriegsende übernahmen die alliierten Streitkräfte das Gelände, und von 1953 bis 1994 wurde es als militärisches Sperrgebiet von der in Kaiserslautern stationierten französischen Armee genutzt. Der Zutritt war für Zivilpersonen während dieser Zeit strengstens untersagt.

Zwischen Munition und Wiederverwilderung

Mit dem Abzug der französischen Truppen begann ab 1992 die schrittweise Räumung des ehemaligen Militärgeländes, die bis 1994 andauerte. Dabei wurde das Gelände auf Blindgänger und Altlasten untersucht und weitgehend gesichert. Dennoch kann das Vorhandensein von nicht explodierter Munition nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aus Gründen der Sicherheit gilt deshalb bis heute: Das Gelände darf ausschließlich auf den ausgewiesenen Wanderwegen betreten werden.

Von der Natur zurückerobert – und doch von Menschen bewahrt

Nach dem Ende der militärischen Nutzung setzte die Natur zu einer stillen Rückeroberung an. Birken, Kiefern und Sträucher begannen, das Gelände zurückzuerobern – der Pfälzerwald streckte seine grünen Finger aus und drohte, die offenen Heideflächen allmählich zu überwuchern.

Um jedoch die charakteristische Heidelandschaft mit ihrer außergewöhnlichen Artenvielfalt zu erhalten, wurde bewusst in den natürlichen Prozess eingegriffen. Offenlandflächen wurden freigestellt, Gehölze zurückgeschnitten, und gezielt Schafe und Ziegen angesiedelt – allen voran die robusten Heidschnucken, deren Fraßverhalten zur Offenhaltung der Flächen beiträgt. Die Mehlinger Heide ist somit nicht einfach Natur, sondern eine Kulturlandschaft, die durch Pflege und Aufmerksamkeit bewahrt wird.

Was heute als blühende Heidelandschaft erlebt werden kann, war über Jahrzehnte hinweg ein Ort intensiver Nutzung und Veränderung.